5 Fehler, die Sie bei Ihrem Private Market Of­fe­ring Vermeiden sollten

Spätestens seit der Negativ- und Tiefzinsphase sind Private Market Investments nicht nur für institutionelle Anleger, sondern auch für Privatanleger interessanter geworden. Hauptgründe dafür sind Rendite, Diversifikation des Portfolios und keine oder eine sehr tiefe Korrelation zu traditionellen Anlageklassen wie Aktien. Wenn Sie überlegen ihr Wealth Management Angebot zu erweitern oder erst seit Kurzem Private Assets anbieten ist es besser einige Fehler zu vermeiden. Welche, lesen Sie hier.

Private Markets als Anlageklasse

Private Markets bezeichnet eine Asset Klasse und ist der Sammelbegriff für verschiedene Subklassen. Das begriffliche Gegenstück dazu sind Public Markets. Die Unterscheidung erfolgt über die Handelbarkeit an öffentlichen Börsen. Das bedeutet, dass man grundsätzlich zum Investieren in Private Market Assets nicht an die Börse muss. Zu Privat Markets zählen: Private Equity, Private Debt, Infrastruktur und Im­mo­bi­li­en. Wobei Im­mo­bi­li­en je nach Auffassung dazu gezählt werden. 

Fehler Nr. 1: alles wollen

Alles und am besten gleichzeitig allen Kunden anbieten zu wollen ist ein mutiges Ziel. Warum wollen Sie das? Weil die Kunden alles wollen? Das ist Quatsch. Jede Sub Asset Klasse hat ihre Besonderheiten und erfordert spezifisches Know-How. Um erfolgreich in Private Markets zu investieren, ist tiefes Verständnis unerlässlich. Deshalb ist es zu Beginn fahrlässig, alle Segmente von Private Equity über Venture Capital bis Private Debt bedienen zu wollen. Zu glauben, nur weil immer wieder von Limited Partnership die Rede ist, ticken die Segmente gleich, ist ein grosser Fehler. Kompetenz, Qualität, eingeschränkte Liquidität und die Langfristigkeit der Investments verlangen Trittsicherheit in der Auswahl. Konzentrierter Aufbau ist erfahrungsgemäss der Weg, der zum Er­folg führt.

Fokussierung zu Beginn erhöht auch die Due Diligence Qualität, ganz einfach, weil die Prüfung gründlicher erfolgen kann. Zudem ist eine umfassende Bearbeitung aller Private Equity Unterklassen sehr ressourcenintensiv.

Wie also herangehen? Ein Private Market Segment auswählen und mit diesem starten. Aber mit welchem starten? Erfahrungsgemäss sind zwei Faktoren hier entscheidend: zum einen, dass bereits Know-How vorhanden ist und zweitens ist es einfacher mit der Sub Asset Klasse zu starten, wo es bereits einen Marktzugang oder eine Beziehung zu einem Manager gibt.

  

Fehler Nr. 2: das machen, was alle tun

Hier braucht es wenig Worte. Folgen Sie nicht einfach der Herde. Prüfen Sie genau, ob das gewählte Segment der richtige Start für ihre Private Markets Er­folgsstory ist. Und denken Sie daran, «Herdenverhalten» kann zu überhöhten Bewertungen und niedrigeren Returns in populären Sub Asset Klassen führen.

Fehler Nr. 3: alles Marke Eigenbau herstellen

Suchen Sie sich die richtigen Partner und Experten. Natürlich müssen Sie inhouse Private Markets Expertise und ein entsprechendes Team haben. Im Investment Prozess und Produktzyklus gibt es viele Schritte und auch wieder Spezialthemen wie beispielsweise die Capital Calls. Ihr internes Team kann das Oversight machen, die Strategie festlegen und die Ausführung koordinieren. Die Wahl und das Managen der einzelnen Assets oder Investments delegieren Sie an einen Spezialisten, der Sie überzeugt und zu Ihren Zielen und Ihrer Kultur passt. 

Denken Sie auch an die operative Koordination von Committments und Ihre Governance. Unterschätzen Sie diesen Aufwand nicht. Ob sie direkt über LPs oder Feederstrukturen die Investments bereitstellen und managen lassen, ist insbesondere dann relevant, wenn Ihre Kunden- oder Invesorenstruktur sehr breit ist. Bei Unsicherheit zwischen direkten Investments und Fonds können Co-Investment-Strategien als Brücke oder Zwischenschritt dienen.

Fehler Nr. 4: Product Hopping

Eine eligible Investments Liste ist nicht wie eine Aktienempfehlungsliste für Advisory Kunden. Das bedeutet, dass die Review- und Anpassungszyklen deutlich länger sind und zur durchschnittlichen Investitionsdauer passen  müssen. Das heisst nicht, dass Sie eine Liste erstellen und diese zehn Jahre nicht anschauen. Für eine erfolgreiche Private Market Strategie brauchen Sie Konsistenz im Portfolioaufbau durch kontinuierliche Commitments. Zudem sind langfristige Partnerschaften entscheidend für bevorzugten Zugang zu Anlagemöglichkeiten.

Fehler Nr. 5: ohne Top Management Commitment segeln

Er­folg in Private Markets bedingt langfristiges Kapital. Um diese Langfristigkeit und Stabilität in der Umsetzung gewährleisten zu können, braucht es ein klares Bekenntnis vom Management. Das bringt Glaubwürdigkeit in der Aussenwirkung, gibt dem Handeln Beständigkeit. Comittment und Exklusivität schliessen sich nicht aus. Wie sie die Anlageklasse welchen Kundengruppen zugänglich machen, darauf hat es keinen Einfluss.

Drei Dinge, die Sie jetzt tun können

  • Überprüfen Sie den Fit der gewählten Sub-Anlageklasse mit Ihrer Hausmeinung. Sind Sie als blind folgendes Herdentier unterwegs oder kann Ihre Private Markets Strategie auch alleine bestehen?
  • Hinterfragen Sie ihre interne Aufstellung? Passen Teamgrösse und Expertise zu Ihrer Umsetzung? Wie könnten Sie noch wirkungsvoller arbeiten?
  • Challengen Sie ihre Lernkurve: Stimmt sie oder sollten Sie sich im Aufbau mehr fokussieren?

Wenn Sie Ihre Positionierung und Ihren Approach kritisch und unverbindlich durchdenken möchten, sind Sie bei uns richtig.  

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